Tanzende Prozession in Echternach

Luxemburg ist ein Land, das reich an Geschichte und tief verwurzelten Traditionen ist. Die Luxemburger wissen ihr spirituelles und religiöses Erbe zu bewahren. Die tanzende Prozession ist eines der bemerkenswerten Elemente dieses kulturellen Erbes.

Tanzende Prozession rund um die Abtei Echternach in Luxemburg

Die in der malerischen Stadt Echternach gelegene Abtei Echternach ist eine der bedeutendsten religiösen Stätten Luxemburgs. Das Benediktinerkloster wurde im 7. Jahrhundert gegründet und ist für seine spirituelle Bedeutung bekannt.

Die Tanzprozession von Echternach ist Teil des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO.

Jedes Jahr am Pfingstdienstag versammeln sich Tausende von Pilgern, um an der "Sprangsprecessioun" teilzunehmen. Diese einzigartige Prozession wird von Tänzen begleitet, die durch die Straßen der Stadt ziehen und den Glauben, die Hoffnung und die Einheit symbolisieren.

Der Erfolg dieser katholischen Pilgerfahrt wächst von Jahr zu Jahr. Jedes Jahr kommen mehr als 10.000 Zuschauer, die an diesem ganz besonderen Ereignis teilnehmen.

Es ist ein unvergessliches Erlebnis für Pilger und Besucher. Die nächste Tanzprozession findet am Dienstag, den 21. Mai 2024 statt.

Traditionelle Pilgerfahrt zu Ehren des Heiligen Willibrord

Am Tag nach dem Pfingstmontag in Luxemburg strömen Tausende von Pilgern und Zuschauern nach Echternach, einer Stadt im Nordosten von Luxemburg. Sie kommen, um an der religiösen Prozession zu Ehren des Heiligen Willibrord teilzunehmen.

Bei dieser ganz besonderen Prozession hüpfen die Pilger fast drei Stunden lang zu einer sehr rhythmischen Musik. 

Die Gläubigen halten sich zu beiden Seiten an weißen Tüchern fest und stehen in Reihen von fünf oder sechs Personen. Von links und rechts hüpfend bewegen sie sich nach und nach auf das Grab des Heiligen Willibrord zu. Die Strecke ist über zwei Kilometer lang. Da die Christen nicht stundenlang hüpfen können, folgen sie der Prozession singend oder betend.

Der Heilige Willibrord (657-739) ist der Gründer der Abtei von Echternach. Er ist auch der Heilige Patron des Großherzogtums Luxemburg. Er ruht in der Krypta der Basilika.

Diese einzigartige Prozession ist seit 2010 Teil des immateriellen Kulturerbes der Menschheit.

Ursprünge der Tanzprozession in Echternach

Der wahre Ursprung der "Sprangspressessioun" ist nicht ganz klar. 

Einer Legende zufolge bat der zum Tode verurteilte Minnesänger von Echternach um die Möglichkeit, Geige spielen zu dürfen. Als ihm dieser Gefallen gewährt wurde, soll er die Zuschauer zu einem wilden Tanz verführt haben. Als sie nicht mehr aufhören konnten, baten sie den Heiligen Willibrord um Hilfe, um ihre unkontrollierten Bewegungen zu stoppen.

Tatsächlich soll die tanzende Prozession in Echternach Menschen heilen, die an der Sankt-Veits-Krankheit leiden. Diese kindliche Nervenkrankheit äußert sich unter anderem durch ungeschickte und unkontrollierte Bewegungen.

Tag des kulturellen Erbes und der luxemburgischen Traditionen

Seit 2019 wird der Pfingstdienstag als "Tag des kulturellen Erbes und der luxemburgischen Traditionen" bezeichnet.

Die Schüler der Echternacher Schulen werden am Tag der Prozession freigestellt, damit sie an der Prozession teilnehmen können, wenn sie möchten. Jedes Jahr nehmen etwa 2.000 Schüler an der Prozession teil. Außerdem wird in allen luxemburgischen Schulen das luxemburgische Kulturerbe, einschließlich der Tanzprozession in Echternach, behandelt.

Pilger, die auf der Suche nach spirituellem Trost und einer Verbindung zum Göttlichen sind, können an mehreren Pilgerfahrten in Luxemburg teilnehmen, u . a. an der Oktavwallfahrt. Sie können auch an Christi Himmelfahrt im Heiligtum Unserer Lieben Frau von Fatima in Wiltz beten.